top of page

Die Kirchenheiligen unserer Region

In der Region sind alle 63 römisch-katholischen Kirchen nach einem oder einer Heiligen bzw. nach einem Glaubensgeheimnis benannt. In alphabetischer Reihenfolge stellen wir Euch diese jeweils kurz vor:


Anna (Röschenz)

Die heilige Anna ist die Grossmutter von Jesus. Sie und ihr Ehemann Joachim wünschten sich sehnlichst ein Kind und baten Gott immer wieder darum. Als sie bereits im fortgeschrittenen Alter waren, erschien Joachim in der Wüste ein Engel und kündigte ihm die Geburt einer Tochter an. Auch zu seiner Frau Anna kam ein Engel und verkündete ihr das bevorstehende freudige Ereignis. Nach neun Monaten ist es dann soweit: Das neugeborene Mädchen wird Maria genannt.

Anna ist die Patronin von Florenz, Innsbruck, Neapel und der Bretagne, ebenso der Mütter und der Ehe, der Hausfrauen, Hausangestellten, Witwen, Armen, Arbeiterinnen, Bergleute, Weber, Schneider, Spitzenklöppler, Knechte, Müller, Krämer, Schiffer, Seiler, Tischler, Drechsler, Goldschmiede, der Bergwerke, für eine glückliche Heirat, für Kindersegen und eine glückliche Geburt, für Reichtum und Wiederauffinden verlorener Sachen, für Regen und gegen Gewitter sowie auch gegen Gicht, Fieber, Kopf-, Brust- und Bauchschmerzen.

Ihr Gedenktag wird am 26. Juli gefeiert.


Antonius (Basel, Pratteln-Augst)

Antonius lebte zu Beginn des 13. Jahrhunderts und stammte aus einer portugiesischen Adelsfamilie. Er bekannt mit dem Heiligen Franz von Assisi und Priester von dessen Franziskanerorden. Antonius galt als der bedeutendste Prediger seiner Zeit. Einer Legende nach wollte er den Bewohnern von Rimini eine Predigt halten, was ihm jedoch misslang. So lief er kurzerhand zum Meeresufer und hielt seine Predigt an die Fische, die ihm genauso andächtig zuhörten wie die Vögel dem Heiligen Franz von Assisi.

Bereits elf Monate nach seinem Tod wurde Antonius auf Drängen der Bevölkerung hin heiliggesprochen – bisher ein Rekord!

Er ist der Schutzpatron der Frauen und Kinder, der Armen, Liebenden, Bäcker, Schweinehirten, Bergleute, Reisenden und Sozialarbeiter, der Ehe, Pferde und Esel sowie einiger Städte. Er wird angerufen bei Unfruchtbarkeit, Fieber, Pest, Schiffbruch, Kriegsnöten, Viehkrankheiten sowie zu einer guten Geburt, zum Altwerden, zu einer guten Ernte und zum erfolgreichen Pilzfund. Am bekanntesten ist seine Hilfe beim Wiederauffinden verlorener Gegenstände, weshalb es für ihn auch den Übernamen «Schlampertoni» gibt.

Sein Gedenktag ist der 13. Juni.


Blasius (Gempen)

Viel ist nicht über den um das Jahr 300 lebenden Arzt und Bischof des armenischen Sebaste bekannt. Berühmt wurde er durch eine Legende, wonach eine Mutter mit ihrem Sohn, der eine Fischgräte verschluckte, zum Gefängnis eilte, in dem Blasius einsass. Durch sein Gebet und sein Eingreifen konnte Blasius den Jungen vor dem Ersticken retten. Leider wurde diese lebensrettende Tat von den Machthabern nicht belohnt, denn Blasius wurde nach grausamer Folter enthauptet.

Sein Gedenktag ist der 3. Februar. Um diesen Tag herum wird in manchen Kirchen unserer Region der Blasiussegen gespendet.

Der Heilige Blasius ist quasi der Allrounder unter den Patronen. Er wird zu den 14 Nothelfern gezählt und wird bei Halsleiden, Husten, Kehlkopfkrankheiten, Kinderkrankheiten, Zahnschmerzen, Diphterie, Blutungen, Blasenkrankheiten, Koliken, Geschwüren, Pest sowie gegen Sturm und wilde Tiere angerufen. Er ist der Schutzpatron der Blasmusikanten, Hals-Nasen-Ohren-Ärzte, Wollhändler, Bäcker, Müller, Schuh- und Hutmacher, Schneider, Weber, Gerber, Maurer, Gipser, Steinmetze, Seifensieder, Wachszieher und Nachtwächter sowie der Haustiere und Pferde wie auch für eine gute Beichte.


Bruder Klaus (Birsfelden, Liestal, Oberdorf)

Nach einem erfolgreichen Berufsleben und in der Gesellschaft angesehen verlässt der zehnfache Familienvater Niklaus von Flüe 1467 im Alter von 50 Jahren mit dem Einverständnis seiner Frau Dorothee Wyss seine Familie und zieht als Pilger fort. Bereits bei Liestal kehrt er aber um und lässt sich als Einsiedler in Flüeli-Ranft nieder. Dort lebt er zwanzig Jahre fastend und im Gebet. Immer mehr Menschen suchen ihn in seiner Klause auf und lassen sich von ihm, der inzwischen Bruder Klaus genannt wird, beraten und bestärken. Er ist nicht nur der Nationalheilige unseres Landes, sondern wird weltweit als Friedensheiliger verehrt. Der Gedenktag des Schutzpatrons der Päpstlichen Schweizergarde ist der 25. September.

Dass die Kirche im Waldenburger Ort Oberdorf seinen Namen trägt, ist kein Zufall: Während des Zweiten Weltkriegs befürchtete die Schweiz am 13. Mai 1940 einen deutschen Angriff. Über Waldenburg erschien eine grosse, hell leuchtende Wolke in der Form einer Hand am Himmel. Die Menschen sahen darin die schützende Hand des Landesheiligen Bruder Klaus. Die Schweiz blieb bekanntlich vom Krieg verschont und das Ereignis ging als das «Wunder von Waldenburg» in die Schweizer Geschichte ein.


Clara (Basel)

Die Heilige Klara von Assisi stammt aus einer wohlhabenden und adeligen Familie.

Als sie Franziskus, den späteren Heiligen Franz von Assisi, im Dom ihrer Heimatstadt hatte predigen hören, verliess sie in der Nacht zum Palmsonntag 1212 ihr Elternhaus, um in grösster Armut zu leben. Sie zog ein einfaches Gewand an und liess sich von Franziskus ihre Haare abschneiden. Danach lebte sie in radikaler Armut und gründete den nach ihr benannten Orden der Klarissen, eine der beiden grössten Frauenorden.

Die Heilige Klara ist die Schutzpatronin des Fernsehens. Solche Geräte gab es zu ihrer Zeit zwar noch nicht, aber der Legende nach konnte sie nicht aus ihrem Kloster, um bei der Bestattung ihres Weggefährten Franziskus teilzunehmen, doch dank der Gnade Gottes sah sie das Begräbnis aus der Ferne. Ihr Gedenktag ist der 11. August.


Dreikönig (Frenkendorf-Füllinsdorf)

Wir kennen sie als die «Heiligen Dreikönig». In der Bibel aber werden sie jedoch lediglich als «Weise aus dem Morgenland» beschrieben, die drei Geschenke mitbrachten.

Im 5. Jahrhundert wurden drei daraus - wohl aus der Überlegung, dass keiner der Gäste mit leeren Händen zur Geburt gratulieren wollte. Aufgrund der Kostbarkeit der Geschenke wurde zur gleichen Zeit im Volksmund aus den Weisen Könige.

Im 9. Jahrhundert bekamen sie dann ihre bei uns geläufigen Namen. Diese drei Namen sind nicht zufällig gewählt, sie passen zu den jeweiligen Geschenken, zudem steht jeder dieser drei Könige für einen der damals bekannten Erdteile Afrika, Europa und Asien.

Wir kennen die Heiligen Drei Könige als «Caspar, Melchior und Balthasar». Caspar hat einen persischen Ursprung und bedeutet «Schatzmeister», er soll als Geschenk das Gold gebracht haben. Melchior ist babylonisch-hebräischer Herkunft und bedeutet «König des Lichts», er soll den Weihrauch geliefert haben. Balthasar ist hebräisch und bedeutet sinngemäss «Gott wird helfen», die Heilpflanze Myrrhe soll sein Geschenk gewesen sein.

Übrigens: Obwohl immer von den «Heiligen Dreikönig» gesprochen wird, wurden diese nie heiliggesprochen. Immerhin amten sie aber als Schutzpatrone: Da sie selber eine lange Reise unternommen hatten, sollen sie die Reisenden und die Gastwirte vor Unheil schützen.

Ihren Gedenktag kennen wir alle: der 6. Januar.


Franziskus (Riehen-Bettingen)

Der Heilige Franziskus, wohl besser bekannt als Franz von Assisi, wurde 1181 oder 1182 als Giovanni Battista Bernardone in eine wohlhabende Tuchhändler-Familie geboren und genoss eine solide Ausbildung. Den Erwartungen seines Vaters, wie er Kaufmann zu werden, wollte der junge Franz nicht entsprechen. Vielmehr lebte er in freiwilliger Armut, kleidete sich in einfache Gewänder, barfuss und ohne Geld. So zog er als Wanderprediger durch das Land. Weitere Menschen schlossen sich ihm und seiner bescheidenen Lebensweise an und so begann der Orden der Franziskaner.

Weil Franz von Assisi in vielen seiner Predigten die Gleichheit von Mensch und Tier erwähnte, gilt er als einer der ersten Tierschützer in der Geschichte. Sein Gedenktag, der 4. Oktober, wird auch als Welttierschutztag gefeiert.

Er ist der Schutzpatron der Armen, Lahmen, Blinden, Strafgefangenen, Sozialarbeitenden und Schiffbrüchigen, des Umweltschutzes und der Ökologie. Zudem dient er als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Religionen.

Jorge Maria Bergoglio hat im Jahr 2013 seinen Namen angenommen und nennt sich seither Papst Franziskus. Getreu seinem Vorbild möchte er mit so wenig Luxus wie möglich leben.


Franz Xaver (Münchenstein)

Der Mitbegründer des Jesuitenordens lebte im 16. Jahrhundert. Er wurde vom Papst nach Indien zur Betreuung der dort lebenden portugiesischen Siedler gesandt und missionierte auch im Land. Acht Jahre später reiste er als Missionar nach Japan. Während viele andere Missionare seiner Zeit eher mit dem Vorschlaghammer vorgingen, war Franz Xaver darauf bedacht, die Sprache und die Kultur des jeweiligen Gebietes zu studieren und die lokalen Religionsformen zu verstehen. Auch seine Kleidung passte er entsprechend an. Franz Xaver baute Missionsstationen auf, vertraute aber die Weiterführung einheimischen Mitarbeitenden an, mit denen er weiter Briefkontakt pflegte. Er starb am 3. Dezember 1552 nach kurzer schwerer Krankheit in der Nähe von Macao, noch bevor er seinen Traum, in China zu missionieren, verwirklichen konnte.

Der Heilige Franz Xaver ist der Schutzheilige von Indien, der Missionare, der Seefahrer und der katholischen Presse. Sein Gedenktag ist der 3. Dezember.


Gallus (Hochwald, Kaiseraugst-Arisdorf-Giebenach)

Gallus gehörte zu den zwölf Mönchen, die um das Jahr 550 aus Irland auf das europäische Festland gekommen waren. Zuerst missionierten sie in Gallien, dem heutigen Frankreich, dann kamen sie zu unseren Vorfahren, den Alemannen, in die Alpenregion. Gallus blieb als Einsiedler in der Region südlich des Bodensees und wurde zu einem begehrten Ratgeber für das Volk. Alle Anträge, Bischof oder Abt zu werden, lehnte er ab. Er war glücklich und zufrieden in seinem Wald, wo sich inzwischen eine Schar Gleichgesinnter um ihn gesammelt hatte. Um 640 starb er. Über seinem Grab entstand die Abtei St. Gallen und drumherum nach und nach auch die Stadt, die seinen Namen trägt.

Gallus gilt als Patron des Kantons St. Gallen sowie der Hühner und Gänse. Sein Gedenktag ist der 16. Oktober.


German von Auxerre (Seewen)

German oder Germain gehört zu den meistverehrten Heiligen Frankreichs. 418 wurde er zum Bischof seiner Geburtsstadt Auxerre ernannt. Er trennte sich von seiner Ehegattin und stellte sein Vermögen der Gemeinde zur Verfügung, liess zahllose Klöster und Gotteshäuser errichten und wurde zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der frühen Kirche in Frankreich, das damals Gallien hiess. Nach ihm ist übrigens auch der Fussballclub mit den sehr teuren Spielern, Paris St. Germain, benannt.

Der Heilige Patrick, der Nationalheilige von Irland, wurde von German zum Priester geweiht.

German von Auxerre ist der Schutzpatron gegen Durchfall, Leibschmerzen, Tollwut und Irrsinn sowie gegen Meineid. Sein Gedenktag ist der 31. Juli.


Herz Jesu (Laufen)

Das Fest zur Verehrung des Herzens Jesu in der katholischen Kirche wurde 1856 von Papst Pius IX. eingeführt. Es wird jeweils zehn Tage nach Fronleichnam gefeiert. Das Herz ist das wichtigste Organ und die Mitte jedes Menschen, zudem symbolisiert es die Liebe. Das Herz Jesu ist daher das Symbol seiner Menschlichkeit und drückt seine besondere Liebe zu den Menschen aus.


Johannes der Täufer (Duggingen, Burg im Leimental, Schönenbuch)

Gemäss Lukas-Evangelium war Johannes sechs Monate älter als Jesus, daher wird sein Patrozinium am 24. Juni und damit exakt sechs Monate nach Heiligabend gefeiert. Während Jesu Geburt also um die Wintersonnenwende gefeiert wird, ist es bei Johannes dem Täufer um die Sommersonnenwende.


Johannes Maria Vianney (Muttenz)

Der dienstjüngste männliche Heilige, dem im Baselbiet eine Kirche geweiht ist, ist Johannes Maria Vianney. «Bitte entschuldige, dass ich so dumm bin» soll der 20-jährige Johannes Maria gestottert haben, als ihn sein erst zwölfjähriger Latein-Nachhilfelehrer aus Verzweiflung über seine Lernschwäche geohrfeigt hatte. Der 1786 bei Lyon geborene Bauernsohn wollte unbedingt Priester werden, schaffte die Examensprüfungen jedoch erst beim vierten Anlauf. Sein Bischof schickte ihn ins damals als gottlos geltende kleine Nest Ars mit der Überlegung, dass er dort keinen grossen Schaden mehr anrichten könne. Doch es kam anders: Der empathische Priester machte aus Ars eine Vorzeigegemeinde und soll bis zu 17 Stunden täglich im Beichtstuhl gesessen haben, um den Menschenmassen, die ihn aufsuchten, die Beichte abzunehmen.

Johannes Maria Vianney gilt als Patron der Pfarrer und wird am 4. August gefeiert.


Josef /Joseph (Aesch, Meltingen, Rheinfelden-Magden-Olsberg, Sissach, Wahlen)

Josef oder Joseph ist zwar der Spitzenreiter der regionalen Kirchenpatrone, aber in der Bibel findet sich nur wenig über ihn. Er ist ein Nachfahre des Königs David, lebte in Nazareth und war von Beruf Zimmermann. Als seine Verlobte Maria schwanger wird - jedoch bekanntermassen nicht von ihm - verstösst er sie nicht etwa, sondern nimmt Jesus wie seinen eigenen Sohn an und zieht ihn auf. Auch den Beruf des Zimmermanns lehrt Josef seinem Ziehsoh Jesus. Erwähnt wird Josef in der Bibel zuletzt als Jesus zwölf Jahre alt ist, danach wird er im Gegensatz zu Maria nie mehr erwähnt. Eine Erklärung dafür ist, dass er womöglich bereits vor dem öffentlichen Auftreten von Jesus gestorben ist.

Der Heilige Josef ist der Schutzpatron der gesamten Kirche, der Ehepaare, Familien, Kinder und Jugendlichen, Arbeiter, Handwerker, Zimmerleute, Holzfäller, Tischler, Schreiner, Ingenieure, Erzieher und der Sterbenden. Er wird angerufen bei Wohnungsnot, bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung sowie für einen friedlichen Tod.

Der «Seppitag» wird jeweils am 19. März gefeiert.


Katharina von Siena (Witterswil-Bättwil)

Geboren ist sie 1347 als zweitjüngstes von 24 Kindern einer verarmten Adelsfamilie in Siena. Die Ordensfrau kämpfte leidenschaftlich für Reformen in der Kirche. Dabei sparte sie auch nicht mit öffentlicher Kritik an der Kirche und ihren Vertretern. Auf ihren klugen Rat hörten auch Päpste und damit sorgte sie dafür, dass sich die Kirche in einer Zeit von Papst und Gegenpapst nicht spaltete. Die Heilige Katharina ist eine von nur vier Kirchenlehrerinnen (32 weitere sind männlich). Mit diesem Ehrentitel werden Heilige ausgezeichnet, die einen prägenden Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche hatten.

Katharina gilt als Schutzpatronin Europas, Italiens und der Stadt Rom. Zudem wird sie zur Abwehr von Feuer, Pest und Kopfschmerzen angerufen und gilt als Patronin der Krankenschwestern, der Sterbenden, der Pfarreisekretärinnen und der Wäscherinnen.

Ihr Gedenktag ist der 29. April.


Laurentius (Grellingen)

«Wende mich, der Braten ist auf der einen Seite schon gar» soll der sterbende Laurentius der Legende nach seinem Henker zugerufen haben, als er auf dem glühenden Grillrost hingerichtet wurde. Der Grund für sein Martyrium war sein Amt als einer der sieben Diakone Roms, zuständig für die Verwaltung des Kirchenvermögens, dem der habgierige römische Kaiser Valerian trachtete.

Laurentius gilt naheliegenderweise als Nothelfer für Brandverletzte und Fieberleidende sowie als Patron der Köche, Bäcker, Köhler, Glasbläser und Feuerwehrleute - also jener Berufsgattungen, die mit Feuer arbeiten. Sein Patrozinium wird am 10. August gefeiert.


Lukas (Bärschwil)

Der Evangelist Lukas hat nicht nur das nach ihm benannte Evangelium aufgezeichnet, sondern wird aufgrund von sprachlichen und theologischen Ähnlichkeiten sowie Querverweisen auch als der Verfasser der Apostelgeschichte im Neuen Testament angesehen. Der Überlieferung nach soll Lukas um das Jahr 63 im Alter von 84 Jahren als Bischof von Theben gestorben sein. Unklar ist, ob er eines natürlichen Todes starb oder ob er das Martyrium erlitt.

Der Heilige Lukas gilt als Schutzpatron der Ärzte, Chirurgen und der Kranken, der Metzger und des Viehs, der Kunstmaler sowie weiterer künstlerischer Berufe wie Glasmaler, Sticker, Buchbinder und Goldschmiede. Sein Gedenktag ist der 18. Oktober.


Mariä Empfängnis (Zwingen)

Wohl kein anderes katholisches Hochfest birgt so viel Verwechslungspotenzial wie jenes der unbefleckten Empfängnis. Am 8. Dezember soll nicht etwa Maria Jesus empfangen haben (eine 16-tägige Schwangerschaft bis Heiligabend wäre dann doch etwas kurz), sondern Anna, die Grossmutter von Jesus, ihre Tochter Maria. Die Geburt Mariens wird übrigens am 8. September, exakt neun Monate später, gefeiert. Geht also zeitlich auf.

Etwas klarer wird die Sache beim vollen Titel «Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria» und bedeutet, dass die spätere Mutter Jesu bereits vom ersten Augenblick ihres Lebens an als frei vom Makel der Erbsünde gilt.


Margaritha (Breitenbach-Fehren-Schindelboden)

Margaritha oder Margareta von Antiochia lebte während der Wende vom dritten zum vierten Jahrhundert als Geweihte Jugfrau. Über sie gibt es unterschiedliche Legenden. Gemeinsam haben sie, dass ihr heidnischer Vater sie als Christin bei der städtischen Obrigkeit verriet, einen einflussreichen Stadtoberen, der sie begehrte, zurückwies und daher umso grausamer gefoltert wurde. Da ihr die Folter nichts anhaben konnte, wurde sie schlussendlich enthauptet. Daraufhin liessen sich viele Menschen taufen.

Die Heilige Margaritha gehört zu den 14 Nothelfern. Sie ist die Schutzpatronin der Bauern, Jungfrauen, Gebärenden und Hebammen. Angerufen wir sie bei Schwangerschaft und Geburt, gegen Unfruchtbarkeit, bei Wunden und Gesichtskrankheiten. Ihr Gedenktag ist der 20. Juli.


Martin (Blauen, Büren, Pfeffingen, Roggenburg-Ederswiler)

Am 11.11. feiern wir den heiligen Martin, ein römischer Soldat in Frankreich, das damals noch Gallien hiess. Aus Mitleid teilte er seinen Uniformmantel in zwei Teile und gab die eine Hälfte einem frierenden Bettler. In der darauffolgenden Nacht hatte Martin einen Traum. Darin begegnete ihm Jesus, umhüllt von der Mantelhälfte des Bettlers, und bedankte sich bei Martin für seine Hilfe. Sobald er konnte, verliess er die römische Armee, liess sich taufen und sorgte als Mönch für den Bau der ersten Klöster des Abendlands. Später sollte Martin zum Bischof von Tours gewählt werden. Er aber traute sich dieses grosse Amt nicht zu. Um seiner Wahl zum Bischof zu entgehen, versteckte er sich der Legende nach in einem Gänsestall, doch das Geschnatter der Gänse verriet sein Versteck. So wurde Martin dann doch noch Bischof und die Gans als «Martinsgans» zum traditionellen Festmahl am 11. November.

Martin ist der Schutzheilige der Reisenden, der Armen und der Bettler sowie der Reiter, der Flüchtlinge, Gefangenen, Abstinenzler und Soldaten. Er ziert beispielsweise das Wappen der Baselbieter Gemeinde Titterten und schaffte es auf eine frühere 100-Franken-Banknote.

Eigentlich trägt jede Kapelle ein Stück Martin in seinem Namen. Der Begriff «Kapelle» leitet sich drum aus dem lateinischen «capella» ab, was soviel wie «Mäntelchen» bedeutet und ursprünglich den Ort bezeichnet, an dem die Mantelhälfte des Heiligen Martin verehrt wurde.


Mauritius (Dornach, Kleinlützel)

Mauritius war römischer Offizier und Anführer der Thebäischen Legion (Theben lag in Ägypten), die ausschliesslich aus Christen bestand. Um das Jahr 300 wurde seine Legion im heutigen Schweizer Saint-Maurice stationiert, um dort eine Revolte zu unterdrücken. Die christlichen Soldaten weigerten sich jedoch, den römischen Göttern zu huldigen und Christen umzubringen. Zur Abschreckung und Strafe wurde jeder zehnte Legionär hingerichtet (daher der Begriff «dezimieren»). Nach einer zweiten Dezimierung wurde schlussendlich die gesamte Thebäische Legion umgebracht.

Dargestellt wird der Heilige Mauritius häufig mit dunkler Hautfarbe. Er gilt als Patron der Weinstöcke, Soldaten und ihrer Pferde, der Messer- und Waffenschmiede, zudem für jene Handwerksberufe, die mit Farbe zu tun haben wie Färber, Glasmaler, Tuchweber, Wäscher und Hutmacher. Er wird angerufen bei Ohrenleiden, Gicht, Besessenheit und Krämpfen sowie gegen Religionsfeinde.

Der Walliser Ort Saint-Maurice und der Engadiner Nobelort St. Moritz tragen seinen Namen, St. Moritz gar sein Konterfei auf seinem Gemeindewappen. Der Mauritiustag wird alljährlich am 22. September gefeiert.


Nikolaus (Dittingen, Hofstetten-Flüh, Reinach)

Dass es sich beim Heiligen Nikolaus - im Gegensatz zu seinem am Nordpol wohnhaften Berufskollegen mit ähnlich klingendem Namen und langem Bartwuchs - um eine reale historische Person handelt (von der einen oder anderen ihr zugeschriebenen Legende mal abgesehen), ist keine Neuheit. Interessant ist jedoch, dass der Heilige Nikolaus wahrscheinlich gleich doppelt gelebt hat, also eine Verschmelzung ist aus dem im dritten Jahrhundert wirkenden Bischof Nikolaus von Myra und dem im sechsten Jahrhundert aktiven Nikolaus von Sion, aber nicht dem Walliser Hauptort, sondern einem Ort in der Nähe von Myra. Der Heilige Nikolaus hat eine ganze Palette an Patronaten - darunter die der Schiffs- und Handelsleute, Pilgernden, Jungfrauen, Armen und Kinder, Gefangenen und Diebe.

Sein Gedenktag ist wohlbekannt der 6. Dezember.


Odilia (Arlesheim)

Die Heilige Odilia war mehr oder weniger eine Einheimische. Der Legende nach wurde die Tochter eines elsässischen Herzogs im 10. Jahrhundert blind geboren, weshalb sie von ihrem Vater verstossen wurde. Doch als sie als Mädchen die Taufe empfing, konnte sie wieder sehen. Sie kehrte zu ihren Eltern zurück, musste aber wieder vor ihrem Vater fliehen und sich in einer Höhle verbergen. Je nach Quelle lag diese Höhle entweder in Arlesheim oder im Musbachtal bei Freiburg im Breisgau. Später machte ihr Vater einen Gesinnungswandel durch und schenkte ihr die Hohenburg bei Strassburg. Diese Schenkung ist historisch bezeugt. Am Ort liess Ottilia ein Kloster errichten, trat gleich selber ein und erlangte als Äbtissin des Klosters grosses Ansehen.

Die hl. Odilia ist Patronin von Arlesheim, des Elsass, der Blinden und wird gegen Augenkrankheiten angerufen. Ihr Gedenktag ist der 13. Dezember.


Oswald (Nenzlingen)

Am 5. August ist das Patrozinium des Heiligen Oswald. Der im 7. Jahrhundert in Nordengland lebende König gilt als Organisator der englischen Kirche und ist der Schutzpatron von - klar - der englischen Könige, der Kreuzfahrer, des Viehs und der Stadt Zug. Eine bekannte Bauernregel lautet «wenn Oswald regnet, wird das Getreide teurer, und wenn alle Berge aus Mehl wären».


Pantaleon (Nuglar-St. Pantaleon)

Die mit Nuglar fusionierte Gemeinde St. Pantaleon hat gleich den Namen des Schutzpatrons ihrer Kirche zu ihrem Dorfnamen gemacht.

Pantaleon soll im 4. Jahrhundert in der heutigen Türkei als Sohn einer Christin und eines Heiden aufgewachsen sein. Bereits als Jugendlicher hat er der Legende nach ein totes Kind spontan durch die Anrufung Jesu erweckt. Später wurde er ein erfolgreicher Arzt, der mittellose Patienten kostenlos behandelte. Als der Kaiser von Pantaleons aussergewöhnlichen Fähigkeiten hörte, ernannte er ihn zu seinem Leibarzt. Aus Neid verrieten ihn seine Medizinerkollegen als Anhänger des Christentums, das damals verboten war. Daraufhin verurteilte ihn der Kaiser zum Tod durch Enthauptung. Sterbend betete er noch für seine Henker.

Der Heilige Pantalon ist der Schutzpatron der Ärzte und Hebammen. Er wird bei Kopfschmerzen, Auszehrung, Viehkrankheiten, Verlassenheit sowie bei Heuschreckenplagen angerufen. Sein Gedenktag ist der 27. Juli.


Pauli Bekehrung (Erschwil)

«Bekehrung des Heiligen Apostels Paulus» - oder eben volkstümlich «Pauli Bekehrung» - ist ein Fest im Kirchenjahr, das am 25. Januar gefeiert wird.

Zunächst verfolgte der gebildete und wohlhabende Saulus die noch junge Glaubensgruppe der Christen, da er in ihnen eine Bedrohung für den jüdischen Glauben sah. Auf dem Weg von Jerusalem nach Damaskus erschien ihm der auferstandene Jesus mit den Worten «Saul, Saul, warum verfolgst du mich?», begleitet von einem hellen Schein, der ihm für drei Tage das Augenlicht nahm. So konnte er nicht wie vorgesehen, als umjubelter Kämpfer für den wahren Glauben nach Damaskus einziehen, sondern musste als Blinder in die Stadt geführt werden. Nach weiteren Visionen und mit der Hilfe von Christen in Damaskus bekehrte sich Saulus - inzwischen wieder sehend - zum Christentum, liess sich taufen und nahm den Namen Paulus an.

Sein Gedenktag am 25. Januar liegt ziemlich in der Mitte des Winters, daher die folgenden Bauernregeln:

  • An Pauli Bekehr ist der Winter halb hin und halb her.

  • Pauli bekehr’ dich, halb Winter scher’ dich.

  • „Wenn’s St. Pauli regnet oder schneit, folget eine teure Zeit.

  • St. Pauli Bekehrung hell und klar, so hofft man auf ein gutes Jahr.

  • Pauli klar, ein gutes Jahr. Pauli Regen, schlechter Segen.


Peter und Paul (Allschwil, Ettingen, Liesberg, Oberwil; St. Peter: Brislach)

Petrus und Paulus werden häufig in einem Atemzug genannt - dies obschon sie doch recht unterschiedliche Persönlichkeiten waren.

So war Petrus ein einfacher Fischer, während Paulus aus der Oberschicht stammte und das römische Bürgerrecht besass. Petrus gilt als der Erste der Apostel und Paulus als der Letzte, da er erst zu den Aposteln stösst, nachdem Jesus nicht mehr unter ihnen weilte. Zuvor bekämpfte Paulus, damals noch unter dem Namen Saulus, diese noch junge Glaubensgruppe der Christen. Paulus legte die Worte und Taten von Jesus aus, schloss daraus Zusammenhänge und legte damit eine Lehre aus. Damit gilt er als der erste christliche Theologe. Um das Jahr 67 werden Petrus und Paulus unter Kaiser Nero in Rom wegen ihres Glaubens hingerichtet. Petrus wird gekreuzigt und Paulus enthauptet.

Petrus wird häufig mit einem Schlüssel und Paulus mit einem Schwert dargestellt. Diese beiden Attribute haben es auch auf die Gemeindewappen von Allschwil und Oberwil geschafft. In Allschwil sind dem Heiligenduo gleich zwei Kirchen (die christkatholische und die römisch-katholische) gewidmet.

Ihr Gedenktag wird am 29. Juni gefeiert. Da die Apostel Petrus und Paulus früher in ländlichen Regionen als «Wetterherren» galten, hatte der Tag auch eine besondere Bedeutung für die Wettervorhersage, wie die folgenden Bauernregeln zeigen:

  • Regnet's am Sankt Peterstag, drohen 30 Regentag.

  • Peter und Paul hell und klar, bringt ein gutes Jahr.

  • Ist es schön an Peter und Paul, füllt's uns die Taschen und das Maul.

  • Wenn die Sonne am Paulustage scheint, wird damit ein fruchtbares Jahr gemeint.


Petri Stuhlfeier (Büsserach)

Der vielleicht etwas speziell klingende Name ist ein Fest im Kirchenjahr, das seit dem 4. Jahrhundert jeweils am 22. Februar gefeiert wird. Es erinnert an die Berufung des Apostels Petrus zum Bischof von Rom und damit zum ersten Papst.

Im Volksglaube wird der Gedenktag von Petri Stuhlfeier eng mit der Wetterbeobachtung für die Landwirtschaft in Verbindung gebracht. So gibt es zahlreiche Bauernregeln:

  • War’s in der Petersnacht sehr kalt, hat der Winter noch lange Gewalt.

  • Wenn’s friert auf Petri Stuhlfeier, frierts noch vierzehnmal heuer.

  • Die Nacht zu Petri Stuhl zeigt an, was wir noch 40 Tag für Wetter han.

  • Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch vierzig Tage Gewalt.

  • Ist an Petrus das Wetter gar schön, kann man bald Kohl und Erbsen säen.

  • Gefriert es in der Petersnacht, dann auch noch lang das Eise kracht.

  • Hat Petri Stuhlfeier noch viel Eis und Ost (Wind), bringt der Februar starken Frost.

  • Nach der Kälte der Petersnacht, verliert bald der Winter seine Kraft.

  • Ist’s noch so kalt um Petri Stuhl, bleibt’s nicht mehr lange so kuhl.

  • Ist es mild und nach Petri offen der Bach, kommt auch kein grosses Eis mehr nach.

  • Wenn zu St. Petri die Bäche sind offen, wird später kein Eis mehr auf ihnen getroffen.


Pio X. (Missione Cattolica Italiana Basilea)

Der dienstjüngste Kirchenpatron unserer Region ist der 1835 in Venetien geborene Bauernsohn Giuseppe Sarto. Viel bekannter ist er aber unter seinem Papstnamen «Pius der Zehnte». Er galt als humorvoll, bescheiden und demütig. Obschon er einige Reformbewegungen abwehrte, setzte er sich in seiner Amtszeit für innerkirchliche Reformen ein. Ihm verdanken wir beispielsweise, dass auch Laien regelmässig die Kommunion empfangen dürfen.

Pius X. ist der Schutzpatron der Katechetinnen und Katecheten, der Sonnenuhrbauer sowie der Anhänger/-innen der Kunstsprache Esperanto.

Sein Gedenktag ist der 21. August.


Remigius (Metzerlen)

Der Heilige Remigius von Reims wurde bereits mit 22 Jahren Bischof. Bekanntheit erhielt Remigius durch die Taufe des Frankenkönigs Chlodwig um das Jahr 496 n. Chr. Dieser versprach drum seiner christlichen Frau Chlothilde, dass er sich taufen liesse, falls die Franken in der Schlacht gegen die Alemannen siegen würden. Dies taten sie und zu Weihnachten wurde Chlodwig von Remigius getauft. Während 70 Jahren amtete Remigius als Bischof und gründete in Frankreich mehrere Bistümer und gilt als Wegbereiter des Christentums in Europa.

Remigius ist der Schutzpatron der französischen Stadt Reims und soll vor der Pest, Schlangenbissen, Fieber, Halskrankheiten, Verzagtheit, Versuchungen und religiöser Gleichgültigkeit schützen. Sein Gedenktag wird am 1. Oktober gefeiert.


Sacré Coeur (Basel)

Die französischsprachige Pfarrei in Basel ist dem Herzen Jesu gewidmet. Das Fest zur Verehrung des Herzens Jesu in der katholischen Kirche wurde 1856 von Papst Pius IX. eingeführt. Es wird jeweils zehn Tage nach Fronleichnam gefeiert. Das Herz ist das wichtigste Organ und die Mitte jedes Menschen, zudem symbolisiert es die Liebe. Das Herz Jesu ist daher das Symbol seiner Menschheit und drückt seine besondere Liebe zu den Menschen aus.


Stephan (Therwil)

Er gilt als der Erzmärtyrer, also der erste Märtyrer des Christentums: der Heilige Stephanus.

Seine besondere Bedeutung zeigt sich in seinem Gedenktag, der unmittelbar nach der Geburt Christi am 26. Dezember gefeiert wird. Auch die Lebensdaten ähneln sich, so wird angenommen, dass Stephanus ein Jahr nach der Geburt von Jesus in Jerusalem zur Welt kam. Er war in der ersten judenchristlichen Gemeinde tätig. Als in dieser Gemeinde ein Streit zwischen zwei Gruppen um den Unterhalt von Witwen ausbrach, wurden sieben Mitglieder für die sozialen Aufgaben innerhalb der Gemeinde betraut. Der erste Gewählte war Stephanus, der seinen Job offenbar sehr gut gemacht hat. Bei einer seiner Predigten geriet er jedoch in Konflikt mit andersdenkenden Juden, die ihm danach Gotteslästerung vorwarfen. Er wurde vor den Hohen Rat zitiert, wo er sich in einer flammenden Rede zu seinem christlichen Glauben bekannte. Als er zudem noch mit Blick in den Himmel seine Vision der «Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehend» beschrieb, war dies sein Todesurteil. Stephanus wurde von der Menge vor die Tore der Stadt getrieben und dort gesteinigt. Noch im Sterben betete er «Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an».

Am Stephanstag wird für die weltweit verfolgten oder bedrängten Christinnen und Christen gebetet.


Theresia (Allschwil)

Die Heiligenkarriere der Karmelitin Thérèse von Lisieux - zur Unterscheidung von der Heiligen Teresa von Àvila auch «die kleine Therese» genannt - ist beispiellos: 1897 im Alter von gerade einmal 24 Jahren an Tuberkulose verstorben, wurde sie bereits 1925 heiliggesprochen und 1997, also 100 Jahre nach ihrem Tod, von Papst Johannes Paul II zur Kirchenlehrerin ernannt, als die erst 33. Persönlichkeit überhaupt.

Ihre Autobiographie «Geschichte einer Seele» ist nach der Bibel das meistgelesene spirituelle Buch in französischer Sprache. Auch eine andere Heilige aus unserer Zeit hat ihren Ordensnamen von Thérèse von Lisieux übernommen: Die Albanerin Anjezë Gonxha Bojaxhiu, besser bekannt als Mutter Teresa.

Die Heilige Thérèse von Lisieux ist die jüngste Kirchenpatronin in unserer Region. Ihr Gedenktag ist der 1. Oktober.


Urs und Viktor (Oberkirch-Nunningen-Zullwil)

Das Heiligenduo Urs und Viktor gehörte der Thebäischen Legion unter der Führung es späteren Heiligen Mauritius (siehe unter «Mauritius») an, konnten aber vor dem Massaker im heutigen Saint-Maurice nach Solothurn fliehen. Der Legende nach wurden sie dort vom Stadthalter festgenommen und sollten verbrannt werden, wenn sie nicht den römischen Göttern opfern wollten. Es zog jedoch ein plötzliches Gewitter auf und ein starker Regen löschte das Feuer. So liess der Statthalter die beiden auf der Aarebrücke köpfen. Körper und Köpfe fielen ins Wasser, doch dann nahmen die kopflosen Körper die Köpfe unter den Arm und schwammen damit zum Ufer, an eine Stelle, wo sich Christen heimlich trafen. Die beiden stiegen an Land und wurden dort beerdigt.

Die Bistumsregion mit den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Aargau ist nach dem Heiligen Urs benannt. Der Gedenktag von Urs und Viktor ist der 30. September.


Vinzenz (Beinwil)

Vinzenz von Valencia bzw. Vinzenz von Saragossa (nicht zu verwechseln mit dem französischen Vinzenz von Paul) war ein Diakon, der während der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian zu Beginn des vierten Jahrhunderts verhaftet, schwer gefoltert und hingerichtet wurde. Getröstet wurde er der Legende nach von Engeln, die sowohl das Streckbrett, den Flammenrost wie auch das Glasscherbenbett zu einem «zarten Blumenlager» machten. Eine Beerdigung wurde ihm verwehrt, stattdessen sollte seine Leiche auf dem freien Feld von Tieren gefressen werden. Doch die Engel wachten weiter über ihn, zudem verteidigten zwei Raben seinen toten Körper. Auch der Versuch, ihn in eine Ochsenhaut eingenäht und mit einem Mühlstein beschwert im Meer zu versenken, misslang. Die Wellen spülten ihn an Land, wo er von einer frommen Witwe gefunden und bestattet wurde.

Der Heilige Vinzenz ist der Schutzpatron von Portugal, der Holzfäller, Seeleute, Dachdecker und Töpfer, des Federviehs und der Kaffeehäuser. Zudem wird er bei Körperschwäche und zur Wiedererlangung gestohlener Sachen angerufen. Sein Gedenktag ist der 22. Januar.


Comments


bottom of page