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Weihnachtsbräuche rund um den Globus

Weihnachten wird fast auf der ganzen Welt gefeiert, je nach Land aber auf sehr unterschiedliche Weise. Wir haben Euch hier ein paar Beispiele von speziellen Weihnachtsbräuchen aus anderen Ländern (in alphabetischer Reihenfolge) zusammengetragen.


Vielleicht kennt Ihr noch weitere Bräuche oder Ihr kommt sogar selber aus einem anderen Land und möchtet uns berichten, wie dort Weihnachten gefeiert wird? Dann schickt uns doch eine Email an kommunikation@kathbl.ch.


Ägypten

Die Christinnen und Christen in Ägypten feiern Weihnachten, wenn unser Kalender den 7. Januar anzeigt. Nach einem grossen Bankett verspeisen sie spezielle Guetsli, die «Kahk» genannt werden und mit Kreuzen verziert sind. Danach beginnt bei ihnen eine vierzehntägige Fastenzeit.


Armenien

In Armenien wird in der heiligen Nacht eine Öllampe oder eine Kerze angezündet. Diese brennt die ganze Nacht über und symbolisiert den Stern, der den Hirten den Weg zur Krippe zeigte.


Bulgarien

An Heiligabend wird in Bulgarien vegan gegessen, denn die adventliche Fastenzeit, die am 15. November begann, endet erst nach der Christmette. Aufgetischt wird eine ungerade Zahl an Gerichten - also sieben, neun oder dreizehn Gänge. Das Festmahl beginnt mit einem speziellen Brot, in das eine Münze eingebacken ist. Jedes Familienmitglied bekommt ein Stück sowie eins für Gott und Maria. Wer in seinem Stück die Münze findet, soll im nächsten Jahr gesund sein und Glück haben.

Das älteste Familienmitglied geht mit Weihrauch durch alle Räume, um das Böse vom Haus fernzuhalten.

Von Mitternacht bis Sonnenaufgang ziehen junge Männer, die «Koledari», singend von Haus zu Haus. Dabei wünschen sie den Leuten Gesundheit, Glück und Wohlstand und tätscheln deren Rücken mit speziell dekorierten Stöcken.


Dänemark

Zum traditionellen Weihnachtsmenü der Däninnen und Dänen gehört «Risalamande» - ein Milchreis, der zum Dessert gegessen wird. Dieser Milchreis birgt aber eine Überraschung, denn es versteckt sich darin eine Mandel. Wer sie findet, bekommt ein kleines Geschenk, die «Mandelgave».


Deutschland

In vielen Gegenden unseres Nachbarlands wird als Weihnachtsdessert Christstollen aufgetischt. Seine Form ist dem eingewickelten Jesuskind nachempfunden. Der weisse Puderzucker stellt die Windel dar.


Estland

In Estland wird der 24. Dezember nicht «Heiligabend», sondern «Weihnachtssamstag» («Jõululaupäev») genannt. Der Präsident oder die Präsidentin des Landes ruft jedes Jahr den Weihnachtsfrieden aus. Nach dem grossen Festmahl werden die Resten über Nacht stehen gelassen, im Glauben, dass die Geister der verstorbenen Verwandten und Freunde auch noch etwas davon essen möchten.


Färöer

Weihnachtsfans kommen auf dieser kleinen Insel im Nordatlantik voll auf ihre Kosten, denn dort wird ab dem 24. Dezember 21 Tage lang gefeiert. Erst am 13. Januar, dem «Tjúgundahalgi» («heiliger Zwanzigertag»), wird mit einem Kehraus-Tanzabend die Weihnachtszeit abgeschlossen.


Frankreich

Zum Abschluss eines französischen Weihnachtsessens gehört die traditionelle «Bûche de Noël». Diese Torte in der Form eines Baumstamms hat seinen Ursprung im Weihnachtsscheit, einem geweihten Holzstück, das an Weihnachten in den Kamin gelegt wurde. Da die grossen Kamine in den Stuben mehr und mehr verschwanden, wurde aus diesem Stück Holz einfach ein süsses Dessert.


Griechenland

An Weihnachten ziehen Kinder von Haus zu Haus und singen die «Kalanda». Dafür bekommen sie Feigen, Rosinen und Gebäck. Bescherung ist in Griechenland nicht an Weihnachten, sondern am 31. Dezember, dem Fest des Heiligen Vassilius.


Indonesien

Obwohl sich im bevölkerungsreichsten islamischen Land der Erde nur 8 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner zum christlichen Glauben bekennen, ist Weihnachten in Indonesien ein gesetzlicher Feiertag.


Island

In Island werden die Geschenke gleich von einer ganzen Mannschaft gebracht: Den dreizehn Weihnachtszwergen von den Bergen. Der erste Weihnachtszwerg kommt zwölf Tage vor Heiligabend und der dreizehnte an Heiligabend selber. Am ersten Weihnachtsfeiertag verschwindet der erste Zwerg wieder und am Dreikönigstag der letzte.


Japan

In diesem nicht christlich geprägten Land hat sich ein ganz spezieller «Brauch» entwickelt: Aufgrund einer erfolgreichen Werbekampagne in den 70er-Jahren verbringen viele Japanerinnen und Japaner Weihnachten in einer Filiale der amerikanischen Fast-Food-Kette «KFC» (die mit den Hühnchen). Die Plätze sind bereits lange Zeit vor Weihnachten ausgebucht.


Mexiko

Eine spezielle Weihnachtstradition in Mexiko sind die «Posadas», welche zwischen dem 16. Dezember und Heiligabend gefeiert werden. Sie spielen auf die Herbergssuche (Posada = Herberge). Zwei Personen verkleiden sich als Maria und Josef und klopfen an die Haustür und bitten um Einlass. Zweimal werden sie abgewiesen, aber beim dritten Versuch werden sie und die anderen Gäste hereingelassen und es wird ein Fest gefeiert. Die Kinder versuchen, mit verbundenen Augen und einem Stock die «Piñata», eine mit Süssigkeiten gefüllte Figur, zu zerschlagen.


Neuseeland und Australien

In Australien und Neuseeland ist Weihnachten eine kleine klimatische Herausforderung, denn es werden zwar ähnliche Traditionen wie bei uns gepflegt, die Festtage aber fallen in den dortigen Hochsommer. Anstatt Fondue Chinoise gibt es ein Barbecue.


Polen

Auf einem polnischen Weihnachtisch wird jeweils ein Gedeck mehr als benötigt aufgestellt, denn es könnte ja sein, dass noch ein unerwarteter Gast auftaucht. In Erinnerung an die zwölf Apostel werden zwölf Gänge aufgetischt.


Rumänien

An Heiligabend gehen Geistliche von Tür zu Tür und tragen dabei eine Ikone mit sich. Damit kündigen sie den Menschen die Ankunft des Herrn an.


Russland

In Russland wird Weihnachten erst spät gefeiert. Weihnachten richtet sich, wie auch in anderen Osteuropäischen Ländern, noch nach dem Julianischen Kalender und dort ist der 25. Dezember der Tag, bei dem unser Kalender bereits der 7. Januar anzeigt. Das Festessen nenn sich «Heiliges Mahl» und besteht aus zwölf Gängen, für jeden Apostel Jesu einen.


Schweden

Heiligabend beginnt in Schweden eher weltlich: Um 15 Uhr versammelt sich die Familie vor dem Fernseher und schaut gemeinsam die Trickfilme von Donald Duck. Dafür aber stehen die Schwedinnen und Schweden am nächsten Morgen früh auf und besuchen in der Kirche die Frühmesse um 6 oder 7 Uhr.


Ungarn

Während hierzulande die Sternsinger am 6. Januar von Haus zu Haus ziehen, gibt es besonders in ländlichen Gebieten in Ungarn den Brauch des «Betlehemspiels». Dabei gehen Kinder zu Familien und führen gegen eine kleine Spende für Bedürftige ein Krippenspiel auf.


Ukraine

In der Ukraine kann gleich zweimal im Jahr Weihnachten gefeiert werden, denn sowohl der 25. Dezember als auch der 7. Januar sind in diesem Land offizielle Weihnachtsfeiertage.


Venezuela

In der Hauptstadt Caracas fahren die Menschen an Heiligabend auf Rollschuhen in die Kirche. Damit keine Unfälle passieren, werden viele Strassen für den Verkehr gesperrt. Die Ursprünge dieses kuriosen Brauchs sind nicht bekannt.



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